Anerkennung und Wertschätzung sind Kernelemente menschlicher Beziehungen und damit gelingender Zusammenarbeit. Diese Feststellung soll keine Schlagzeile, sondern eigentlich Selbstverständlichkeit sein.
Menschen brauchen zu ihrer Selbstwert-Entwicklung und für ihren Selbstwert-Schutz Bestätigungen, Rückmeldungen und Gefragt-Werden von anderen.
Darum Aufmerksamkeit für Wertschätzung und Anerkennung:
- Reinhard Haller, Experte für Suchterkrankungen, stellt in seinem Buch „Das Wunder der Wertschätzung“ (2019) eine übermäßige Sehnsucht nach Wertschätzung fest und bezeichnet unsere Gesellschaft als emotional (ver-) hungernd.
- Anerkennung und Wertschätzung in Haltung und Tun ist alles andere als trivial. Einerseits bestimmen die Empfangenden, was als Anerkennung wirkt, andererseits sind Anerkennung und Wertschätzung über weite Strecken ein immaterielles und damit unsichtbares Gut.
Die Entlohnung ist – unter anderem – Ausdruck von Anerkennung der Beschäftigten und ihrer erbrachten Leistung; im Vergleich ein greifbares Kennzeichen von Anerkennung.
- Wertschätzende, partnerschaftliche Führung beweist sich im Tun und damit auch in Art und Haltung der Führungskraft bei Gesprächen und Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden.
Kleine Auswahl verschiedener praktischer wertschätzender, partnerschaftlicher Führungsansätze und – Instrumente:
* Positive Leadership
Es ist zu reflektieren, dass Führung gewöhnlich im Übermaß mit Fehlentwicklungen, Defiziten und Problemlagen befasst ist. Mit dem Führungsinstrument „Stärkendialog“ wird die Aufmerksamkeit auf die bewusste Beschäftigung mit Stärken der Arbeit aus Sicht der Beschäftigten selbst gelenkt (siehe Seliger, 2014).
* Ermutigende Führung
Ob Menschen in der Zusammenarbeit wachsen oder kleiner werden, hängt maßgeblich davon ab, ob Führung ent- oder ermutigend ist.
* Soziokratie
Es handelt sich dabei um eine wiederentdeckte kooperative Unternehmenswelt. Sie setzt auf Dialoge – auf Augenhöhe und über Hierarchien hinweg.
* BGF-UnternehmerInnenmodell Gesundes Führen®
Hier steht der „Anerkennender Erfahrungsaustausch“ (siehe Geißler, 2007) im Mittelpunkt des Führungs-Mitarbeitenden-Jahresgesprächs und anschließenden partizipativen Arbeits- und Unternehmensentwicklung (siehe Manifest)